Die Hellsicht des Zwiespaltes

Cover-HellsichtDas Buch: Mitte August ist mein Buch Die Hellsicht des Zwiespaltes erschienen. Ziel dieses Buches ist es, der Frage nachzugehen, wie Menschen, die von AD(H)S betroffen sind, ihre Welt sehen und sie deuten.

DerAutor: Mein Name ist Uwe Metz. Ich bin 1968 in Gießen geboren. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler, studierte ich ev. Theologie und war einige Jahre im kirchlichen Dienst tätig. Mittlerweile arbeite ich wieder als Buchhändler in einer theologischen und religionspädagogischen Fachbuchhandlung in Süddeutschland, schreibe und veröffentliche. Ich bin Mitglied im Bundesverband ADHS-Deutschland und Teilnehmer an der Gesprächsgruppe des Bundesverbandes in Böblingen.

Um was geht es in meinem Buch? AD(H)S ist zwiespältig. Zunächst weil es sich nicht äußerlich ansehen lässt. Man kann nicht anhand eines Stocks oder einer Brille erkennen, dass jemand davon betroffen ist. AD(H)S ist unsichbar.
Die Symptome zeigen sich bei jedem Menschen, nicht nur bei Menschen mit AD(H)S. Jeder kennt Zeiten von Unkonzentriertheit oder Stimmungswechsel. Die einzelnen Symptome sprechen nicht automatisch für AD(H)S. Zugleich steht das Syndrom auffällig oft im Zusammenhang mit anderen neurologischen und psychatrischen Erkrankungen, kann mit ihnen verwechselt oder von ihnen verdeckt werden. Die Feststellung von AD(H)S verlangt besondere Kenntnisse.
AD(H)S ist keine reine Störung oder Krankheit. Es hat auch positive Seiten, von der Kreativität bis zur besonderen Begabung, Querverbindungen herzustellen und aus ihnen neue Einsichten und Ideen zu entwickeln.
Schließlich leben Betroffene selbst in einem Zustand innerer und äußerer Zwiespältigkeit. Herausforderungen und Reize sind eine Weise, dem beunruhigen Gefühl der Zwiespältigkeit zu entgehen.
Das Buch geht diesen vier "Zwiespältigkeiten" des AD(H)S nach, nennt ihren Einfluss auf das Leben von Betroffenen und zeigt einen Weg, in ein gutes Verhältnis mit der eigenen Betroffenenheit zu treten.


Was ist der Inhalt des Buches Das erste Kapitel erklärt, was es mit dem Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom auf sich hat. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Leben des amerikanischen Schriftstellers E.A. Poe, der ADHS hatte. Im dritten Kapitel nenne ich zwei moderne Deutungsversuche, was ADHS sei und im vierten Kapitel schildert ein Betroffener seinen Umgang mit ADHS. In einem Anhang findet der Leser, die Leserin eine Liste von empfohlender Literatur mit ausführlichen Besprechungen. Informationen und eine Leseprobe können unter der Website des Verlages Shaker-Media eingesehen werden.
Das Buch ist über den Buchhandel erhältlich oder direkt bei Shaker-Media.

Wie sehe ich ADHS: Gemeinhin wird das Syndrom als Störung und Behinderung betrachtet. Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit bis zur sozialen Kompetenz sind eingeschränkt. Im Zusammenhang mit ADHS stehen häufig Suchterkrankungen. Betroffene fühlen sich durch ihre Launen und Impulse überfordert und aufgrund ihrer zerfasernden Wahrnehmung in ständigem Zwiespalt mit ihrer Umwelt. Diese Leidensseite des Syndrom stellt einen Aspekt dar. Darüber kommt die Seite der Möglichkeiten häufig zu kurz: Menschen mit ADHS sehen Zusammenhänge und Umstände oft mit großer Hellsicht und einer überraschenden Originalität. Sie bringen Neues und Kreatives hervor. Es ist daher nicht möglich, ADHS als reine Krankheit zu betrachten. Um Betroffenen gerecht zu werden, müssen beide Seiten betrachtet werden. Da ein verantwortlicher Umgang für erwachsene Betroffene mit ihrer besonderen Verfassung entscheidend ist (Kinder können diese Verantwortung noch nicht, Jugendliche nur eingeschränkt übernehmen), gilt es, beide Seiten des ADHS zu kennen und die Seite der Möglichkeiten und kreativen Kraft zu fördern.



Mit herzlichem Gruß
Ihr
Uwe Metz

Cover-Hellsicht

Covermotiv: Susanne Albrecht, Lyrikreativ
Grebnork - 29. Jun, 15:58

Creation and ADHD

Novel and creative thought often come easily to people with ADHD. The struggle arises when critical but mundane aspects of realizing a concept come into play after the initial burst of creative thought. Sculpture, for example, requires many methodical, linear steps before the artist may realize a creation. The armature (the inner structure of certain types of sculptures) must hold the weight of the clay (or plaster or fiberglass...). The sculptor has to build the armature before adding the material that fully expresses the concept. Once made, however, the armature restricts any further change. If a new idea for an improvement bursts into the picture, can the armature, as constructed, assume the new posture of the sculpture and hold the weight? If not, the sculptor must begin again. The battle to finish defines people with ADHD. Thank you Uwe, for writing this book.

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